Liebe Gemeinde!
„Das Fest der Faulenzer ist vorbei.“ Dieser Ausruf des Propheten Amos beschließt die alttestamentliche Lesung am Wochenende. Was meint Amos damit? Wir kommen im Moment aus dem Feiern nicht raus: Ehrenamtsfest, Oktoberfest, Erntedankfest. Immer leckeres Essen, gute Getränke, viel Spaß und Freude. Und nun hören wir Amos, die Spaßbremse: „Das Fest der Faulenzer ist vorbei.“ Darf man nicht feiern? Soll man nicht feiern? Ist Feiern an sich etwas Verwerfliches? Ich glaube nicht. In der Kirche ist jeder Gottesdienst ein Fest. Viele Feste – auch kirchliche – sind mit Essens- und Trinkbräuchen verbunden. Was meint Amos also mit seinem Ausspruch? Vielleicht kann ein Denkimpuls sein: Warum feiere ich? Welchen Grund gibt es? Wenn ich an das Ehrenamtsfest denke, steht der Dank an die Fleißigen in unserer Pfarrei im Mittelpunkt. Wenn ich an das Erntedankfest denke, feiern wir den Schöpfer der Welt und danken den Menschen, die sich dafür einsetzen, dass wir zu essen haben. Und das Oktoberfest? Darf jede und jeder für sich selbst verantworten. Ich feiere gerne. Auch gerne mit gutem Essen und guten Getränken – und lieben Menschen. Aber nicht allein des Essens willen, nicht allein der Getränke willen, sondern hauptsächlich der Menschen willen. Und das ist nicht verwerflich, finde ich, Herr Amos. Fröhliches Feiern.
Ihre Pastoralreferentin Angela Bulitta