Liebe Gemeinde!
Dienstag bin ich früh mit dem Fahrrad nach St. Stephanus gefahren. Es war richtig kalt; doch ich hatte mich entsprechend angezogen. Der Himmel war wunderbar blau und die Sonne kitzelte mich im Gesicht. Was die Sache allerdings sehr anstrengend machte, war der Wind – genauer gesagt: der Gegenwind. Boh, musste ich mich anstrengen. Das Schöne war dann allerdings, dass ich nachmittags Rückenwind hatte und ratzfatz zu Hause war. Mittwochmorgen: Das gleiche Bild. Der Himmel strahle im klarsten königsblau, die Sonne schien – und der Wind war da. Sollte ich mir wieder die Tortur antun, das anstrengende Strampeln gegen den Wind? Oder soll ich einfach das Auto nehmen? Ich zog mich warm an und stieg aufs Fahrrad. Ja, es war wieder kalt, ja, die Sonne streichelte wieder meine Wangen und der Wind blies mir eisig ins Gesicht. Doch unterwegs wurde ich dafür entschädigt. Alle Ampeln waren grün, ein Storch landete fast neben mir auf einem Feld und lachte mich an, ein Grünspecht kreuzte meinen Weg. Durch das Wäldchen am Aasee hörte ich einen Specht hämmern. Ob es derselbe war, der mich gerade grüßte? Oder war es das Klopfen aus einer anderen Welt? Wollte mich jemand daran erinnern: Hey, das Leben ist manchmal anstrengend und nervig, aber es gibt auch das andere; das Schöne, jemanden, der dich im Blick hat und dir immer wieder sagt: Du bist mein geliebtes Kind. Die grünen Ampeln, der Storch, der Specht, das Klopfen – alles Zeichen aus einer Welt, die wir in der Kirche das Reich Gottes nennen. Und ja, manchmal ist das Reich Gottes auch auf Erden sichtbar und hörbar. Morgen soll das Wetter schlechter werden, übermorgen kommt der Frühling. Ich werde mit dem Fahrrad fahren. Wer weiß, welche Grüße dann auf mich warten … Ich bin gespannt.
Eine schöne Woche wünscht Ihre Pastoralreferentin Angela Bulitta