Liebe Gemeinde!
Für Reiche sei es schwer, ins Reich Gottes zu gelangen, mahnt Jesus im heutigen Evangelium (MK 10,17-30). Nicht Reichtum und Besitz sind problematisch, sondern verantwortungsloser und undankbarer Umgang damit. Aus dem Beispiel des „reichen jungen Mannes“ zeigt sich, dass uns Jesus eine doppelte Freiheit anbietet. Die Freiheit von falschen Abhängigkeiten und die Freiheit vom Leistungsdruck eines falsch verstandenen Glaubens. Schlussendlich muss sich jeder von uns immer wieder fragen: Woran hänge ich mein Herz? Deshalb eine Anregung aus dem Buch von Anthony de Mello: Warum der Vogel singt (Freiburg-Basel-Wien 1992): Der Sannyasi hatte den Dorfrand erreicht und ließ sich unter einem Baum nieder, um dort die Nacht zu verbringen, als ein Dorfbewohner angerannt kam und sagte: ‚Der Stein! Gib mir den kostbaren Stein!‘ ‚Welchen Stein?‘ fragte der Sannyasi. ‚Letzte Nacht erschien mir Gott Shiwa im Traum‘, sprach der Dörfler, ‚und sagte mir, ich würde bei Einbruch der Dunkelheit am Dorfrand einen Sannyasi finden, der mir einen kostbaren Stein geben würde, so dass ich für immer reich wäre.‘ Der Sannyasi durchwühlte seinen Sack und zog einen kostbaren Stein heraus. ‚Wahrscheinlich meinte er diesen hier‘, als er dem Dörfler den Stein gab. ‚Ich fand ihn vor einigen Tagen auf einem Waldweg. Du kannst ihn natürlich haben.‘ Staunend betrachtete der Mann den Stein. Es war ein Diamant. Wahrscheinlich der größte Diamant der Welt, denn er war so groß wie ein menschlicher Kopf. Er nahm den Diamanten und ging weg. Die ganze Nacht wälzte er sich in seinem Bett und konnte nicht schlafen. Am nächsten Tag weckte er den Sannyasi bei Anbruch der Dämmerung und sagte: ‚Gib mir den Reichtum, der es dir ermöglichte, diesen Diamanten so leichten Herzens wegzugeben.‘ Wir klammern uns an materielle Güter, um uns abzusichern. Persönliche Freiheit erreichen wir aber erst, wenn wir lernen loszulassen. In diesem Sinne, bitte passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund und gesegnet!
Mit Liebe und Gottessegen, Ihr/Euer Pater Tom
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