Das Gebet am Donnerstag – „Schritt für Schritt“ mit der Kirche auf dem Weg
Die Initiatoren des Gebets schreiben:
Zum zweiten Mal hat die Gemeinde St. Stephanus sich zum Gebet „Schritt für Schritt“ getroffen, das seit 2019 donnerstags in vielen Ländern gebetet wird. Es soll den Mut und die Zuversicht der Menschen stärken, den Weg mit der Kirche eine weitere Woche oder einen weiteren Monat – bis zum nächsten Gebet – zu gehen. „Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen“, stellt Jesus in Mt 20,25 fest. Das Gebet nimmt diesen Gedanken auf. Unrecht geschah und geschieht in der Kirche, Macht wurde und wird missbraucht. „Bei euch aber soll es nicht so sein“, fordert Jesus in Mt 20,26. Seine Jünger – wir – sollen es anders machen.
Das Gebet stellt die Frage, was wir für eine Kirche sein sollen oder wollen. Offenheit wünscht sich das Gebet. Eine Kirche, in der es nicht so sein soll wie in der Kirche, muss offen für alle Menschen sein, ihre Einzigartigkeit nicht nur tolerieren, sondern willkommen heißen, ihre Umwege und Brüche als Teil dessen sehen, was den Einzelnen zu dem gemacht hat, was er ist. Natürlich muss eine Kirche, in der es nicht so sein soll wie in der Kirche, Frauen und Männer in allen Diensten und Ämtern gleichberechtigt zusammenarbeiten lassen. Das Gebet wünscht sich eine Kirche, die da ist für jeden Menschen. Es heißt dort, wir vertrauen Gott, dass er mit uns auf dem Weg ist. Wir kommen mit unserer Sehnsucht nach einer Beziehung zu Gott und nach Gemeinschaft zusammen. Daher müssen wir gleichzeitig Wegbegleiter der anderen Menschen sein.
Diese tiefen Gebetsgedanken wurden am Donnerstag durch passende Texte aus der Bibel und der Literatur verfeinert und durch handgemachte Musik auf der Gitarre zum Himmel getragen. Vielleicht ein Schritt mit der Kirche auf dem Weg zu einer Kirche, in der es nicht so sein soll wie in der Kirche.