Ich schenke dir … das Leben
Ich schenke dir … das Leben
– Gedanken der Woche in 200 Wörtern
Ist uns irgendetwas mehr wert als das Leben?
Straftat. Todesurteil. Begnadigung.
Zurück in die Freiheit, zurück ins Leben – durch die wenigen Worte eines Richters?
Wenn ein Mensch einem anderen das Leben schenken kann, wer hat dann vorher das Gleichgewicht durcheinander gewirbelt? Wer hat es denn, dieses Leben, das geschenkt werden kann? Warum hat es überhaupt jemand anders als der Lebende selbst?
Das Leben als Geschenk der Eltern an ihre Kinder? Das Kind – ein Geschenk Gottes an die glücklichen Eltern? Ein erfüllter Wunsch, der das Geschenk im Laufe der Jahre erst offenbart. Da ist so viel zu schenken: Vertrauen, Unterstützung, Zeit und Geduld, Aufmerksamkeit und Liebe – lebenslang.
Was für eine Verantwortung, diese Sache mit dem Leben.
Was ist mit denen, die mit ihrem Leben nichts anfangen können? Sie sind nie gefragt worden, ob sie das Geschenk annehmen möchten?
Was ist mit denen, die an einen Punkt gelangen, ihr Leben nicht mehr haben zu wollen? Wen hat dieses Geschenk dann erfreut?
Was für eine Verantwortung, diese Sache mit dem Leben.
Geht es nicht auch eine Nummer kleiner? Wenn ich nicht der gnädige Richter bin? Kann ich Leben retten, es lebenswerter machen, das Dasein mit Leben füllen? Oder mich einfach nur daran erfreuen?