Der Eine-Welt-Kreis St. Anna unterhält seit vielen Jahren enge Kontakte nach Brasilien und Ghana. Über die Jahre haben sich zwei intensive Partnerschaften entwickelt.
- Die Beziehung zu Brasilien entstand durch den Mecklenbecker Werner Siebenbrock, der seit 2002 Bischof von Governador Valadares und seit Anfang 2014 emeritiert ist. Nachdem durch seine Vermittlung viele Projekte für die Ärmsten in seinem Seelsorge-Bereich durch den Eine-Welt-Kreis unterstützt wurden, ist der Kreis eine feste Partnerschaft eingegangen mit der ebenfalls von ihm empfohlenen Hilfsorganisation “Avicres” in Nova Iguaçu, die sich in vorbildlicher Weise um Straßenkinder und sehr arme Familien kümmert.
- Durch den ehemaligen Subsidiar Philip Naameh, seit 1995 Bischof von Damongo und seit 2009 Erzbischof von Tamale, wurde die enge Beziehung zu Nordghana begründet, und seit 1997 besteht eine Gemeinde-Partnerschaft mit dem Städtchen Buipe.
„Hilfe zur Selbsthilfe“
Manchmal unterstützt der Eine-Welt-Kreis St. Anna auch direkt Projekte „unserer“ Bischöfe, außerdem setzt sich der Kreis für die großen kirchlichen Hilfswerke und den Fairen Handel ein. Bei Spendenaktionen handelt es sich immer um Hilfe zur Selbsthilfe. Besonders wichtig ist es dem Eine-Welt-Kreis, in den Menschen Brasiliens und Ghanas gleichberechtigte Partner zu sehen, von ihrer Kultur zu lernen und dies den Mecklenbeckern, vor allem den Kindern, zu vermitteln. Deshalb veranstalten die Mitglieder des Eine-Welt-Kreises etwa alle zwei Jahre einen Brasilien- bzw. Afrikatag.
Dieser beginnt mit einem möglichst internationalen Gottesdienst. Am Fest beteiligen sich die Mecklenbecker Grundschulen „Peter Wust“ und „Loevelingloh“ durch Lieder aus der Einen Welt, Theateraufführungen und Akrobatik. Infowände mit Quiz informieren über die Partner und landestypisches Essen bekämpft Vorurteile. Vor allem die Kinder können sich in vielen Workshops in Techniken üben, die die Menschen in Brasilien und Ghana besser beherrschen als wir: Instrumente basteln, Töpfern, Stoffdruck, Indiacas basteln … und vor allem Musik, besonders Trommeln. Hinzu kommen noch andere Aktionen, und bei bisher immer gutem Wetter begeisterten wir bis zu 500 Besucher. Mit den Erlösen dieser Aktionen unterstützt der Eine-Welt-Kreis seine Partner und Projekte.
Ebenfalls alle zwei Jahre findet ein „Fair-Handels-Basar“ statt, um damit auf die Bedeutung des fairen Handels hinzuweisen. Dieser kauft den Bauern und Handwerkern in den Herkunftsländern ihre Produkte zu einem Preis ab, von dem sie mit ihren Familien leben können. Das ist oft erheblich mehr als der Weltmarktpreis. Deshalb sind die Waren trotz ehrenamtlicher Mitarbeiter etwas teurer als die normal gehandelten. Wir Konsumenten können schon durch gelegentlichen Kauf ein Zeichen setzen gegen viele Ungerechtigkeiten des Handels für die 3. Welt, und zugleich geben wir damit vielen Familien eine Existenzgrundlage.
Mit den Erlösen aller Aktionen unterstützt der Eine-Welt-Kreis seine Partner und Projekte.
Die Hilfsorganisation Avicres in Brasilien
Die brasilianische Hilfsorganisation Avicres (portugiesische Abkürzung für: Gemeinschaft für das Leben, damit es wachse in Solidarität) arbeitet seit 1991 im Armutsgürtel der Metropole Rio vor allem mit Straßenkindern und – vor bzw. nach der Schule – mit Kindern aus sehr armen Familien. Dazu kommt u.a. eine Krankenstation, Kitas, berufliche Aus- und Weiterbildung in Zusammenarbeit mit Kolping.
Die Partnergemeinde in Ghana
Die Gemeinde „Königin des Friedens“ in Buipe (Ghana) wurde auf Vermittlung Erzbischof Philips zur Partnergemeinde von St. Anna – jede Pfarrei in seinem Bistum hat eine Partnergemeinde im Bistum Münster. Eine Gruppe aus St. Anna kam begeistert von einer Reise nach Buipe zurück, und seitdem bemüht sich der Eine-Welt-Kreis mit den Menschen dort um eine „Partnerschaft mit Gesicht“.
Aber natürlich wird der Gemeinde auch finanziell bei ihren Vorhaben geholfen. Nach dem Anbau an die Kirche ist seit einiger Zeit der Aufbau einer weiteren Schule ein großer Wunsch der Gemeinde. Der Eine-Welt-Kreis St. Anna fördert übrigens auch immer ein Hilfslehrerprojekt für das ganze Bistum Damongo, damit die Schulklassen ein wenig kleiner werden können (manchmal gibt es bis zu 100 Schüler in einer Klasse).
Diesen Zielen dienen auch:
- thematische Gottesdienste
- Fastenessen
- Fair-Handel-Verkauf
- Ökumenische Sternsinger-Aktion
- und viele andere Aktionen
Der Eine-Welt-Verkauf
Seit 1982 besteht in St. Anna die Möglichkeit fair gehandelte Waren (Kaffee, Tee, Honig, Wein, Schokolade und anderes) zu kaufen. Das Fairtrade-Siegel auf den Waren weist auf fair gehandelte Produkte hin. Dabei geht es nicht um gut gemeinte Almosen. Auf den Weltmärkten bestimmen wir reichen Länder die Preise. Um unseres Vorteils willen drücken wir die Weltmarktpreise ohne Rücksicht auf die Menschen, die die Produkte für uns herstellen. Die gezahlten Löhne sind menschenunwürdig. Bei Produkten mit dem Fairtrade-Siegel bekommen die Kleinbauern einen höheren Preis, der ihnen ein leidlich besseres Leben ermöglicht.
Jeder verkaufte Artikel ist ein Stück Gerechtigkeit. Achten Sie auch in den Supermärkten bei Ihrem Einkauf auf das Fairsiegel.
Überschüsse und Spenden aus dem Verkauf verwendet der Eine-Welt-Kreis St. Anna für Aufgaben in seinen Partnergemeinden in Brasilien und in Ghana.
Verkauft wird ab Februar 2018, jedes 2. Wochenende im Monat, jeweils nach den Gottesdiensten. Wir halten immer ein Produkt des Monats für Sie bereit.
Ansprechpartnerin
Monika Pötter
Sprecherin
Tel. 0251 717229