Roxel im Fokus
Bis 1975 war Roxel ein eigenständiges Kirchspiel – also der Sitz einer Kirche und damit das Zentrum mehrerer Bauerschaften und Siedlungen, die in den Einzugsbereich dieser Kirche fielen. Die Ursprünge des Kirchspiels durch die Gründung von St. Pantaleon werden auf das Ende des 12. Jahrhunderts datiert. Bis heute bildet der alte Kirchplatz den historischen Mittelpunkt des Stadtteils, in dem rund 9.400 Menschen leben. Die Zahl der kath. Gemeindemitglieder liegt bei etwa 4.900 Personen.
Der Ursprung der Bezeichnung „Roxel“ liegt in dem Familiennamen Rokeslare oder Rukeslare, deren Hof 1177 erstmalig in den Urkunden auftaucht. Wenige Jahre später entstand der Gründungsbau von St. Pantaleon, von dem am heutigen Kirchenbau noch der romanische Westturm erhalten ist. Anfang bis Mitte des 13. Jahrhunderts wurde schließlich die Bezeichnung „Roxel“ geläufig; hiermit waren die Grundlagen für das Kirchspiel und die Siedlung Roxel gelegt, die sich bis weit in das 20. Jahrhundert hinein einen stark dörflichen Charakter bewahrte.
Hin zu einer urbaneren Struktur entwickelte sich Roxel erst nach dem Zweiten Weltkrieg: Damals gab die Kirchengemeinde einen Teil ihres Territoriums zum Bau von Siedlungshäusern frei. Zahlreiche Heimatvertriebene fanden ein neues Zuhause, Schulen aller Art wurden errichtet, gleichzeitig entstanden Ortsstraßen und Bauerschaftswege. Seine Stadtrandlage hat Roxel im Laufe der Zeit zu einem begehrten Wohnort gemacht, wobei trotz zahlreicher Neubauten die Wahrung des Landschaftsbildes Priorität hatte und hat. So existieren neben Siedlungsbau auch heute noch eine Vielzahl von großen Bauerschaften mit reichlich Acker- und Weideflächen.
Quelle: Stadt Münster
Die Kirche St. Pantaleon in Roxel
Die denkmalgeschützte Kirche St. Pantaleon ist eine Gründung der Herren von Coten, die seit 1193 als bischöfliche Dienstmannen nachgewiesen sind. Sie war eine Filialkirche von Albachten, der Pfarrer wurde erstmals 1242 urkundlich erwähnt. Von dem Gründungsbau vom Ende des 12. Jahrhunderts ist noch der quadratische, romanische Westturm mit gekuppelten Schallöffnungen erhalten. Im Erdgeschoss ruht das Turmgewölbe auf Kämpfern. Im gewölbten Obergeschoss sind die rundbogigen Fensteröffnungen vermauert. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde das romanische Kirchenschiff durch ein gotisches ersetzt. Der Chor stammt aus der Zeit um 1500. Im 17. und im 18. Jahrhundert wurde die Kirche mehrfach beschädigt und auch ausgeplündert, im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde das Pfarrarchiv vernichtet. Die Einwohnerzahl Roxels stieg im 19. Jahrhundert stark an. Zunehmehmende Schäden an der Bausubstanz des Kirchenschiffs führten schließlich 1893 zum Beschluss des Neubaus. Beim Abriss Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man unter dem Putz Wandmalereien des 15. Jahrhunderts. Hilger Hertel der Jüngere errichtete von 1898 bis 1901 das neugotische Hallenlanghaus und erneuerte das Turmportal. Das neue Kirchenschiff wurde am 17. April 1901 von Bischof Hermann Jakob Dingelstad geweiht.
Das heutige in neugotischem Stil errichteten Kirchenschiff ist eine dreischiffige Hallenkirche mit einem Fünf-Achtel Chor-Schluss. Das Querschiff ist etwas breiter als das Langschiff. Am Ostteil sind zwei Nebenapsiden, am Westteil zwei Kapellen, die den romanischen Turm flankieren. Die schiefergedeckte Kirche ist mit einem schlanken, spitzen Dachreiter bekrönt. An der Nordseite zwischen Schiff und Chor befindet sich ein Treppenturm. Der Sockel ist aus Ibbenbürener Stein und die Verkleidung der Mauern aus Baumberger Sandstein gebaut.
Die Glasmalereien der Kirchenfenster wurden mit Schwarzlot konturiert und schattiert. Dabei wurde in der Art naturalistischer Porträts des 19. Jahrhunderts gearbeitet.
Die vier Statuen der Kirchenväter Hieronymus, Ambrosius, Augustinus und Gregor der Große von Johann Wilhelm Gröninger sowie die erste Orgel der Kirche spendete 1711 Heinrich-Johann von Droste zu Hülshoff (1677–1739).
Quelle: Wikipedia
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