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Trauer um Bischof Werner Siebenbrock

Am 24. Dezember 2019 starb in Juiz de Fora (Brasilien) Dom Werner Siebenbrock im Alter von 82 Jahren. Die Gemeinde St. Anna trauert um ihn, weil er in Mecklenbeck aufgewachsen war und immer engen Kontakt zu seiner Heimatgemeinde gehalten hat.

Er wurde am 27. September 1937 geboren und wuchs am Waldweg auf. Nach dem Abitur am Ratsgymnasium und seiner Bundeswehrzeit trat er in den Orden der Steyler Missionare ein und studierte Theologie. 1965 wurde er zum Priester geweiht und feierte am 2. Weihnachtstag seine Primiz in St.-Anna-Kirche. Ein Jahr später ging er nach Brasilien und wurde Kaplan und später Pfarrer in der riesigen Gemeinde Christo Redentor in Rio. Bereits nach einem halben Jahr beherrschte er die portugiesische Sprache perfekt und begeisterte die Menschen durch seinen unermüdlichen Einsatz und seinen persönlichen Stil. 1988 wurde er Weihbischof in Belo Horizonte, dann Bischof von Nova Iguaҫú und seit 2002 von Governador Valadares. Seit 2014 war Bischof Werner im Ruhestand.

Dom Werners Verbindung zu seiner Heimatpfarre war immer eng. Oft besuchte er seine Eltern am Waldweg und zugleich viele befreundete Menschen in St. Anna und auch in Albachten. Auch nach dem Tod der Eltern feierte er immer wieder mit uns Gottesdienste, wobei er die Mecklenbecker durch seinen lockeren und unkonventionellen Stil begeisterte.

In Brasilien gehörte sein Herz besonders den Armen. Immer wieder besuchte er die zahlreichen Armenviertel (Favelas) seiner Pfarrei, und er initiierte und unterstützte mit großer Kreativität viele Aktionen, vor allem für arme Kinder. Unsere Gemeinde versuchte ihm dabei zu helfen, z.B. beim Aufbau der Kita St. Anna in Rio. Zum Zeichen der Verbundenheit bekam sogar eine unserer Kitas den Namen „Maria Aparecida“ nach dem bedeutendsten brasilianischen Wallfahrtsort. Nachdem Dom Werner Bischof von Nova Iguaҫú geworden war, regte er die Partnerschaft mit der dortigen Hilfsorganisation Avicres an, die sich vor allem um ärmste Kinder und deren Familien kümmert. Diese Verbindung bleibt natürlich nach seinem Tod weiter bestehen, es ist sein Vermächtnis an uns.

Bilder von den Besuchen von Bischof Werner Siebenbrock in Münster

 

 

 

 

 

Aus dem Gemeindeausschuss St. Anna

In seiner Sitzung am 10. September 2018 hat der Gemeindeausschuss St. Anna folgende Punkte diskutiert und abgestimmt:

  • Die St. Anna zustehenden Überschüsse des Ökumenischen Gemeindefests sollen dem Brasilienprojekt des Eine-Welt-Kreises zukommen.
  • Wegen des neuen Kreuzwegs muss ein neuer Aufhängungsort für die beiden Muttergottes-Darstellungen in der St.-Anna-Kirche gefunden werden, wofür der Gemeindeausschuss Vorschläge erarbeitet hat.
  • Ein Jahr nach der Präsentation des Lokalen Pastoralplans wurden die Entwicklungen bei den beiden Schwerpunkt-Themen reflektiert.

Partner-Kita in Rio de Janeiro braucht dringend Unterstützung

Vor kurzem erhielt der Eine-Welt-Kreis St. Anna einen Anruf aus Brasilien von Bischof Werner Siebenbrock, der dringend um Hilfe und Unterstützung bat. Noch immer liegt ihm die Kita St. Anna in Rio am Herzen; denn als Pfarrer der dortigen Gemeinde hatte er sich unermüdlich für ihr Entstehen eingesetzt.

Nun hat ihm der jetzige Pfarrer Renê Luiz mitgeteilt, dass sie tief in den roten Zahlen steckt. Ohne Hilfe von außen müsse sie geschlossen werden. Das wäre für die Angestellten, aber noch mehr für die 70 Kinder aus sehr armen Familien eine Katastrophe; denn die Kinder bekommen in der Kita liebevolle Betreuung, Bildung und gesundes Essen – und ihre Mütter können arbeiten, weil sie versorgt sind.

Wie konnte es zu diesen Problemen kommen?

Der Eine-Welt-Kreis bat daraufhin Pater Renê Luiz um genauere Angaben. Er berichtete von einem Defizit von 119.235 Reais, etwa 30.000 €. Wie konnte es trotz umfangreicher Bemühungen in der Gemeinde (Basar, Sachspenden….) dazu kommen? Pater Renê Luiz nennt vier Gründe:

  1. Der Bundesstaat Rio de Janeiro verlangt von Erzieherinnen ein Universitätsstudium, so dass die Gehälter gestiegen sind.
  2. Jedes Kita-Kind kostet monatlich 540 Reais, der Bundesstaat zahlt aber nur 300 Reais.
  3. Das Erzbistum Rio hat den Titel der Gemeinnützigkeit verloren, was die Ausgaben der Kita um 20% erhöht. Dies ist wohl eine Folge davon, dass durch die Fußball-Weltmeisterschaft vor zwei Jahren und die Olympiade im Sommer 2016 der Bundesstaat Rio de Janeiro völlig pleite ist und deshalb seine sozialen Ausgaben radikal kürzt, vor allem im medizinischen und Bildungsbereich. Es ist zu befürchten, dass sich das noch verschärft!
  4. Bischof Werner Siebenbrock hatte als Pfarrer durch enormes Engagement einen großen Unterstützerkreis aufgebaut, aber diese Leute sind inzwischen alt und viele schon gestorben.
Unterstützen Sie die Kita St. Anna

Sie sehen, die Gemeinde Cristo Redentor in Rio kann es ohne fremde Hilfe nicht schaffen, die von Bischof Werner so geliebte und vom Eine-Welt-Kreis St. Anna mitbegründete Kita St. Anna zu entschulden. Deshalb bittet er uns herzlich um Unterstützung, weil hier wieder einmal die Ärmsten die Prestigesucht der Stadt ausbaden müssen.

Spendenkonto des Eine-Welt-Kreises St. Anna
  • Kontoinh.: Kirchengemeinde St. Liudger
  • IBAN: DE35 4006 0265 0002 6657 03
  • Darlehnskasse Münster
  • Verwendungszweck: Kita in Rio

Wir danken schon im Voraus für Ihre Hilfe! Für Einzelspenden können Sie eine Spendenquittung bekommen. Der Eine-Welt-Kreis veranstaltet eine Türkollekte für die Kita am 9./10. Juli nach der Messe in der St.-Anna-Kirche in Mecklenbeck.